Ein Warnsignal

petranovskaja warnsignal

Mein Unbewusstes sendete mir heute ein Warnsignal, denn heute Nacht träumte ich vom Reisen. Ich sah mich, die Flughafenhallen, meinen goldgelben Koffer und ich wusste sogar, von wo nach wo ich fliege. Es ging von einem wichtigen Meeting aus Los Angeles zurück nach Hamburg. Meine Kollegin musste nach Dubai mit Umsteigen irgendwo auf der Ostküste.

Bevor ich stundenlang weitere Details meines Traumes aufliste: worum ging es wirklich?

When day comes we ask ourselves,
where can we find light in this never-ending shade?

Amanda Gorman

Alles wie vorher

Es war alles wie vorher. Wir standen eng an eng in der Schlange an einem Flughafen – Halle aus Beton. Die Security Kontrolle dauerte ewig. Wir unterhielten uns wirklich auf dem besten Business-Kasper Niveau darüber, wer von wo nach wo fliegt und warum. Wir holten alle Flüssigkeiten aus dem Handgepäck.

Es war alles wie früher.

Dämmert es?

Mein Unbewusstes (oder wo auch immer meine Träume so herkommen) hätte alles auf der Welt auf die innere Projektionsfläche werfen können. Ich könnte zum Mars fliegen. Oder ein Fisch sein. Aber nein, ich sah mich im Traum etwas tun, was ich sehr gut kenne.

Hypothese eins:es ist m eine Sehnsucht nach dem Reisen, dem Erleben.
Hypothese zwei: es ist ein Warnsignal.

Ich entscheide mich für das Warnsignal

Was, wenn wir die Situation, in der wir gerade sind, NICHT dafür nutzen, etwas zu verändern? Was, wenn wir die Gelegenheit verpassen, unser Leben neu zu gestalten und zu transformieren? Was, wenn wir – geimpft oder anderswie für den Virus unangreifbar gemacht – einfach zurück kehren in das Leben vor Corona und nichts, gar nichts mitnehmen außer der Anekdoten über das Toilettenpapier?

Wovor wollte mich mein Denksystem noch warnen?

Vielleicht davor, dass ich in diesem ganzen Geschehen eine Rolle spielen könnte? Dass ich mich entscheiden kann, ein Teil der Lösung zu werden statt ein Teil des Problems zu bleiben?

Fragen

  • Wie sollen wir denn etwas gestalten und verändern, wenn ein Teil von uns kaum weiß, wovon morgen die Miete bezahlt werden soll?
  • Wie sollen wir denn klar denken, wenn uns die (oft echt bekloppten) Schlagzeilen immer wieder in Angstzustände schicken?
  • Wie sollen wir unternehmerisch und mutig handeln, wenn wir – Kraft der Situation – immer weniger selbst entscheiden dürfen?

Was macht es mit dir?
Was macht es mit uns?
Was können wir damit machen?
Was machen wir daraus?

Ein Wortspiel muss nicht ein Wortspiel bleiben. Wer meinen Blog regelmäßig liest, der weiß, wie sehr ich mich dafür einsetze, dass wir mündig, mutig und selbstbewusst durch das Leben gehen.

Manchmal helfen dabei schon recht kleine Dinge. Hier eine Liste von Wunderwaffen, die du nutzen kannst, um Menschen um dich herum zu ermutigen, zu stärken und zu erinnern, wozu wir als Gemeinschaft in der Lage sind:

Fünf Wunderwaffen einer Gemeinschaft

Die Wunderwaffe #1: Atme tief ein und bitte dein Gesicht darum, ein kleines Lächeln auf die Lippen aufzusetzen. Diesen Schritt nenne ich Wunderwaffe, denn dieses kleine, wirklich fast nur für dich selbst bemerkbare Lächeln, über ein paar Minuten auf dem Gesicht verbleibend, sendet deinem Gehirn einen Befehl: starte Produktion von Glückshormonen. Und bist du erstmal im Zustand der “gehobenen Gestimmtheit“, sind tausende von Problemen plötzlich absolut unwesentlich. Und andere anstecken tust du mit deinem Lächeln auch.

Die Wunderwaffe #2: Wenn du mit jemandem sprichst, höre zu. Wahrhaftig, aufmerksam und ohne antworten zu wollen. Frage nach, höre hin, nimm die Signale wahr, die nicht in den Worten, sondern in der Stimme oder der Geschwindigkeit des Gesprochenen versteckt sind. Sage, was du hörst: benenne die Emotion, die bei dir ankommt. Wie empfindest du den Menschen, der dir gerade etwas erzählt. Fühle mit. Sei mit deinem Gesprächspartner in seinem Raum.

Die Wunderwaffe #3: Sage etwas Nettes. Das klingt so banal, und dennoch tun wir das so selten. Wenn du sagst, dass du dich freust, deinen Gesprächspartner zu sehen, dann füge hinzu, warum. Was lösen eure Gespräche (beruflich oder privat) bei dir aus?

Wunderwaffe #4: Biete deine Hilfe an. In nur wenigen Fällen wird die Hilfe wirklich abgerufen, aber das Gefühl, nicht allein zu sein und im Zweifelsfall jemanden fragen zu können, wirkt Wunder.

Wunderwaffe #5: Frage nach Hilfe. Die andere Seite der Medaille wirkt deswegen, weil andere Menschen auch gern helfen und sich dabei großartig fühlen. Und wir rücken stärker zusammen, zu einer Gemeinschaft, die alles schaffen kann.

Du könntest mir zum Beispiel helfen, diese Liste zu vervollständigen. Was würdest du in dieser schwierigen Zeit als Wunderwaffe für mehr unternehmerisches und mutiges Denken und Handeln?

Ich freue mich über Ideen!

When day comes we step out of the shade, aflame and unafraid
The new dawn blooms as we free it
For there is always light,
if only we’re brave enough to see it
If only we’re brave enough to be it

Amanda Gorman
petranovskaja Unterschrift signatur

Mein Corona-Tagebuch

2 Comments

  1. Yes, das Leben ist ein Ponyhof 🙋🏻‍♀️
    Und es gibt die Extawurst, ich brauche sie nur zu ergreifen 😂
    Wenn ich meiner inneren Stimme lauschen statt denen im Außen ist das Leben großartig, gigantisch, sensationell 🤩
    … und ich nehme niemandem etwas weg, sondern ich füge Lebendigkeit, Sinnhaftigkeit und Inspiration hinzu 🧚🏻‍♀️🎶♥️

    Reply
    • Liebe Irmgard, das hast du SOOOOOO schön geschrieben! Danke dir für diese Worte, made my Monday! Nadja

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