Zurück auf los, ziehe nicht 4000 ein (Woche 15)

Jeder Monopoly-Spieler versteht den Titel, hoffe ich. Wenn du mitten im Spiel alles stehen und liegen lassen musst, weil eine höhere Kraft dich zwingt, etwas Anderes zu tun.

Wir haben eine App, die uns vor dem neuen Ausbruch der Corona schützen soll. Sogar der Chaos Club findet diese App gut und unbedenklich. Ja, ich habe die App installiert und ja, ich finde diese Art, sich in Sicherheit zu wiegen, gut für mein Gemüt.

Was sagen die Schlagzeilen, fragte ich mich. Hier und da gibt es wieder „normale“ Nachrichten. Ansonsten dreht sich unverändert fast alles um die Zahlen und die Folgen. Plötzlich wird klar, dass sowohl Verdienstausfall der Freiberufler als auch Kurzarbeit eine Langzeitauswirkung für den Staat hat. Vorerst ist es Steuern-Ausfall.

Zurück auf Los

In einem Podcast, den ich früher oft gehört habe, wurde den Gästen zum Schluss immer die gleiche Frage gestellt. Diese lautete: Stell dir vor, nichts von dem, was du bereits aufgebaut hast, ist da (nicht mal dein persönlicher Netzwerk) und du musst bei Null anfangen. Du hast dein Laptop und 100 Dollar. Was würdest du tun?

Die Gäste des Podcasts – meist Unternehmer – sagten sehr oft, sie würden das Geld investieren, um Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammen etwas aufzubauen. Den Laptop würden sie nutzen, um rauszufinden, wo man sich mit anderen Menschen treffen kann und um zu schreiben. Viele erwähnten, sie würden einfach in einem nächstgelegenen Café anfangen.

Es fühlt sich also ganz richtig an, diesen Beitrag in einem Café zu schreiben. Ich habe mitten in Corona beschlossen, diese Location mit den mir möglichen Mitteln zu unterstützen. Die Inhaberin und der Ort sind genau richtig, um

  • zu sein
  • zu reflektieren
  • Neues entstehen zu lassen

Es fühlt sich hier gar nicht so gefährlich an, zurück auf los zu müssen. Das Leben hat sehr viele Möglcihkeiten – wir nehmen wegen des Tunnelblicks nur wenige davon wahr.

Karten auf der Hand

Bei „zurück auf Los“ verliert man ja nicht, was man schon hat. Wir haben stets genug Karten auf der Hand und können jederzeit etwas tun.

Darum ging es heute Morgen in dem New Work Friday mit Nicole Anzinger. Was kann jeder von uns für New Work tun – trotz all der Eingrenzungen und Unmöglichkeiten?

Wir haben spannende Mitte in unseren Gedanken entdeckt.

  • Es sind die kleinen Dinge, die in Summe die große Wirkung ergeben
  • Was New Work ist, ist gleichzeitig oft auch der Weg zu New Work
  • Unsere Vorstellung von dem, wie es sein wird, wenn New Work da ist, verbindet uns miteinander

Der letzte Satz, das merke ich gerade, lässt sich gut allgemeiner fassen:

Wenn wir über unsere Vorstellung von der Zukunft sprechen und in diesen Zukunftsbildern Gemeinsamkeiten suchen, verbindet uns das miteinander.

Und davon möchte ich in jeder Monopoly-Runde mehr erleben.

Ich versuche, mir nichts vorzumachen. Es ist wie es ist. So wie Fleischesser und Veganer in einem Supermarkt einkaufen gehen, sintzen wir alle in einem Boot. Wir haben Bedürfnisse und Ziele und sehen unterschiedliche Wege dorthin.

So lasst uns jede Runde neu würfeln und schauen, was dabei passiert. Entspannt, neugierig, voller Zuversicht.

In einem Café schreibt es sich wunderbar.

Wie war deine Woche?

Mein Corona-Tagebuch

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