Zuallererst: Heute ist meine Tochter Kira 17 Jahre alt geworden. 17 Jahre ist ein zauberhafter, atemberaubend schöner Zeitpunkt im Leben. Nicht mehr ganz unschuldig und immer noch nicht erwachsen, was war das für mich ein grandioses Jahr meines Lebens! Ich wünsche dir, liebe Tochter, vom ganzen Mutterherzen nur das Beste und das Wertvollste und das Veganste dieser Welt. Möge die Macht mit dir sein!
Salzige Blogzeilen
In zwei Wochen werden wir uns nach dem langen Schuljahr in USA wieder sehen, un das skurrile an diesem Gedanken ist, dass ich tatsächlich ganz (aber auch nur ganz) kurz darüber nachdachte, ob wir uns am Flughafen einfach so umarmen dürfen. Ob das gerade vom Gesetz her erlaubt ist. Welch schräger Gedanke! Natürlich werden wir uns umarmen, und endlich einander spüren und riechen und streicheln und Haare um den Finger drehen und die Stimmen hören ohne die digitalen Filter. Ich heule jedes Mal vor Glück bei diesem Gedanken, so auch jetzt. Salzige Blogzeilen, eine neue Metapher.
Bitte berühren
Bitte berühren, da steht das einfach so auf dem Knopf an der Ampel. Wie jetzt? Ich darf mich nicht mal auf einen Stuhl draußen VOR der Bäckerei hinsetzen, wenn dieser nicht desinfiziert ist, und hier – einfach berühren? Jeder, der an der Ampel steht? Skurril! Fällt denn niemandem dieser Wahnsinn auf?
Wir gehen in ein Möbelhaus, in MNS (Mund-Nasen-Schutz), versteht sich. Im zweiten Stock zwischen Sofas und Kücken hat das Café offen. Wir setzen uns, wir setzen die MNS ab und wir werden gebeten, einen Meldeschein auszufüllen. Mit einem Kugelschreiber, der für alle da ist. Wir trinken einen Kaffee und sehen zu den anderen Möbelhaus-Besuchern, die gerade in ihren MNS an uns vorbeigehen. Skurril!
Dankbarkeit
Ich bin sehr über dieses Tagebuch dankbar. Es gibt mir Disziplin und einen Rahmen. Ich zähle gern die Wochen (und weiß nicht, warum) und ich stelle fest, wie viel ich während einer Woche erlebe. Zu meiner großen Freude bin ich aus dem Digitalen-Tal der Tränen raus. Ich arbeite wieder voll gern und zwar immer noch:
- an den Wondercards zusammen mit Ute Nietschke. Diese Woche haben wir im Facilitators’ remote café über die virtuelle vs. face2face Moderation reflektiert, und viele wertvolle Erfahrungen gezogen. Auch wenn es sonst recht still ist rund um die Wondercards, die Überzeugung, dass die Moderation gerade jetzt sehr wichtig ist, wird täglich bestärkt. Wie jemand sehr treffend sagte diese Woche, es geht nicht um die Tools, es geht um die Haltung. Hier ein Screenshot aus der Session mit Ute:
- an der Gemeinschaft von Menschen, die das Leben in die hand nehmen zusammen mit Birgit Dierker. Wir haben letzte Woche unseren zweiten Musen Zoom gehabt und festgestellt, dass wir damit für manche Teilnehmer bereits zu einer Institution wurden. Außerdem gab es einen wunderbaren Versprecher: Ich wollte sagen: “Wir halten die Stellung” und es kam raus: “Wir stellen die Haltung“. Na dann, stellen wir eben die Haltung. Bist du beim nächsten Musen Zoom am 12. Juni dabei? Hier die visuelle Zusammenfassung der letzten Diskussion:
- an dem Handbuch der Entscheidungen mit Tobias Leisgang. Diese Woche feiern wir unseren vierten Release (wir schreiben das Buch wie eine Software und Release immer alles, was wir in viel Wochen Sprint geschrieben haben). Dieses Mal haben wir neben Effectuation auch Cynefin im Gepäck. Wenn du das Buch jetzt schon kaufst, hast du eine wunderbare Möglichkeit, uns mit deinem Feedback zu helfen, es noch besser zu machen und Einfluss darauf zu nehmen, was im Buch vorkommt.
- an den New Work Ausrüstung mit Nicole Anzinger. Diese Woche haben wir wieder einen New Work Friday veranstaltet und in der sehr kurzweiligen Stunde sehr viel über Loyalität, Macht, Wert und Entfremdung von der Arbeit gelernt und angeschaut. Die New Work Fridays finden alle zwei Wochen statt, anmelden kannst du dich über Eventbrite.
- an dem #noagenda Thema. Letzte Woche habe ich dazu Mitglieder des Schweizer Coaching/Ausbilderverbandes moderiert. Diese Woche erschien die Podcast-Episode mit Myriam Hadnes, und ich bin mal wieder baff, wie viel kluge Sachen ich sagen kann, wenn der richtige Zuhörer am anderen Ende der Leitung ist… danke fürs Zuhören, Myriam!
Erstaunlich, wie viel in einer kurzen Woche alles möglich ist! Erwähnte ich schon, dass ich den Großteil der Zeit auf der Baustelle in unserer Wohnung verbringe und dort sehr viel über Sanitär, Elektrik, ökologische Farben und nachhaltige Reparaturen lerne? Im Sinne der Antifragilität kann ch in Zukunft definitiv auch als Bauleiter auf Sanierungen arbeiten!
Und Geburtstage feiern per Zoom, das ist nicht mehr skurril. Seltsam!
Wie war deine Woche?
Und worauf freust du dich?
Mein Corona Online-Tagebuch:
- Woche 1 (Stammhirn)
- Woche 2 (umlernen)
- Woche 3 (Raupen optimieren)
- Woche 4 (emotional)
- Woche 5 (nachdenklich)
- Woche 6 (baff)
- Woche 7 (Abbruch)
- Woche 8 (fragil)
- Woche 9 (Störung)
- Woche 10 (Digi-Tal)
PS: Bitte berühren ließ mich nicht los…
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