Wie Hesse und Nietzsche dir helfen, mit einer Krise zurecht zu kommen

Das Leben ist wie ein Zebra, mal schwarz und mal weiß. Ein toller Satz, nur dass ich ihn bisher immer nur in schwarze-Streifen-Zeiten rausgeholt habe und mich in weiße-Streifen-Zeiten nicht auf die unangemeldeten Veränderung vorbereitete.

Es gibt auch ander Metaphern für diese Abwechslung der guten und der schlechten Zeiten: Heute morgen habe ich einen tollen Satz gelesen, dem ich erstmal widersprechen wollte – und es dann nicht tat, weil es mich überzeugte:

Ohne Abschwung kein Aufschwung

petranovskaja_twitter_mimimi

Danke, Heiko, made my day! Dem Halbsatz mit dem Mimimi mag ich immer noch nicht zu stimmen, aber mir eine hügelige Kurve vorstellend, habe ich festgestellt, dass ein Abschwung manchmal auch etwas Entspannung in das Leben bringt.

Was Herr Nietzsche für dich in einer Krise tun kann:

Hast du traurige Gedanken? Denkst du, dass es nicht weiter geht? Dass du nicht weiter kommst? Hier ist, was Herr Nietzsche dagegen tun kann:

Die Gedanken sind die Schatten unserer Gefühle,
immer dunkler, immer leerer und immer einfacher.

Egal, wie traurig und abwertend deine Gedanken über deine Situation sein mögen, es sind Worthülsen für den Teufel, den wir an die Wand malen. Es gibt aus jeder Situation einen Ausweg und zu jedem Unglück, der uns im Leben passieren kann, eine Möglichkeit, daraus gestärkt raus zu gehen.

Prüfe also zuerst deine Gedanken und stelle fest, wo diese leerer und einfacher sind, als deine innere Welt.

Denke daran, dass dein Ich zu jeder Portion Angst eine mindestens genau so große Ration Mut vorhält, und zu jeder Portion Verzweiflung eine Ration Hoffnung, und zu jeder Protion Wut eine Ration Liebe.

Du bist bunter, liebenswerter und wundervoller als deine Gedanken!

Wie mutig Herr Hesse die Veränderungen umschreibt

Wir leben im Land der Dichter und Denker, und als mein Nachbar letztens locker aus der Hüfte Hesse zitierte, merkte ich, dass ich mal wieder darin baden gehen will – in den tollen Zeilen und Worten, die dem Herz gut tun und die Hirnsynapsen kitzeln… Für alle zum Mitlesen und genießen:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

.

Weinen ist erlaubt.

Wenn dein Leben gerade einen weißen Streifen durchquert, war dieser Artikel womöglich gar nicht so passend, aber vielleicht kennst du jemanden, der in seinen Gedanken grübelnd gefangen ist, dann leite ihm oder ihr einfach den Link weiter und nehme dir – wenn möglich und nötig – etwas Zeit, mit dieser Person über ihre Situation zu sprechen.

Geschubst wird heute nicht.

petranovskaja_signatur

 

P.S. Dieser Blogbeitrag nimmt teil an der Blogparade hier: http://www.fuereinebesserewelt.info/glaube-hoffnung-zuversicht/

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