Kaum schreibe ich “Wellen des Lebens” in den Titel, schon fällt mir auf, dass auch das Wort “Welle” durch Corona eine neue Wortbedeutung hat, die nach Angst und Vermeidung riecht. Dabei wollte ich dir diese Woche erzählen, was eine grüne Schildkröte mit einem gesunden Lebensstil zu tun hat und wie sie die Wellen – wortwörtlich und metaphorisch – anwendest, um gutes Leben zu haben.
Das Leben am Strand und die regelmäßigen Begegnungen mit den Wellen der Elbe haben mich an die wunderbare Geschichte erinnert, die der gute John Strelecky in seinem Buch “Das Café am Rande der Welt” erzählt. Beim Schnorcheln bemerkt Casey – eine Figur aus der Geschichte – dass sie nicht mit einer grüner Schildkröte mithalten kann. Näher betrachtet, stellte Casey fest, dass die grüne Schildkröte sich im Einklang mit den Wellen bewegt:
- wann immer die Welle gegen ihre Richtung ist, bleibt sie ruhig und hält die Position
- wenn die Welle sie in ihrer Richtung unterstützt, nutzt die Schildkröte all ihre Kraft und schwimmt vorwärts
So spart die grüne Meeresschildkröte Energie und ist auch noch schneller als Casey, die die ganze Zeit in die gleiche Richtung schwimmt.
Was nehmen wir aus der Geschichte mit?
1. Etwas bewusst nicht zu tun ist nicht das gleiche wie nichts zu tun. es ist deine Entscheidung, wann du dich dafür entscheidest, abzuwarten oder die Energie zu wahren – statt sie gegen etwas anzuwenden.
2. Deine Energie für die dir wichtigen Dinge zu sparen ist gesund. In dem Buch “Das Café am Rande der Welt” geht es um den Zweck der Existenz, die jeder von uns für sich mit den Fragen
- Warum bist du hier?
- Hast du Angst vor dem Tod?
- Führst du ein erfülltes Leben?
beantworten soll.
Je mehr Zeit und Energie ich daher auf herein rollende Wellen verschwende, desto weniger Zeit und Energie bleibt mir für die zurückströmenden Wellen. Seit ich dieses Bild in meinem Kopf habe, betrachte ich die Dinge aus einer anderen Perspektive. Ich entscheide viel bewusster, wie viel ich „herumpaddele“ und aus welchem Grund. – Casey
J. Strelecky
3. Wir können die Dinge unseres Lebens in die drei Kategorien packen:
- etwas, was auf uns zurollt und beantwortet oder abgearbeitet werden will (da, wo wir in einem Feuerwehr-Modus unterwegs sind). Hier können wir Produktivitätstechniken und Tools einsetzen, um etwas, was nicht warten kann, möglichst schnell abzuarbeiten.
- etwas, das uns gut tut. Hier tun wir mit Energie, Begeisterung, Genuss und Freude alles, was getan werden möchte. Go with the Flow!
- etwas, was wir ab sofort bewusst liegen und stehen lassen können. In dieser Kategorie entscheiden wir uns für das Nicht Tun. Vielleicht ist das schon sehr nah am Wu wei, dem chinesischen Konzept aus dem Daoismus.
Wenn du dich dafür entscheidest, jeden Tag gesund zu sein, ist die Schwimmweise der grünen Meeresschildkröte eine gute Metapher.
Meine Woche war voll mit anstrengender Arbeit, die meistens indie erste Kategorie gehörte. Davor gab es aber ein wunderbares Wochenende, an dem ich mit meinem Sohn zuckerarme Kekse gebacken habe (damit ich mit gutem Gewissen ein paar Mehr davon essen kann) und gelernt, ein paar Weihnachtslieder auf Ukulele zu spielen.
Das war definitiv Kategorie zwei!
Das Lied/Gedicht/Text der Woche
kommt von meinem Ukulele-Unterricht und stellt die Frage: was heisst “mele kalikimaka” auf Hawaiianisch?
Wenn du das rausfindest, lächelst du bestimmt genau so breit wie ich jetzt :-D
Ich gehe Ukulele üben. Es ist Samstag, und es tut so gut. Das Singen. Darüber gerne mehr beim nächsten Mal.
0 Comments