Wie du in fünf einfachen Schritten einen straffen Bauch bekommst, aufregenden Sex und viel Geld hast und die Welt eroberst

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Falls du tatsächlich hier bist, weil du glaubst, es gäbe die fünf einfachen Schritten zum straffen Bauch, aufregenden Sex und viel Geld, möchte ich dich sofort enttäuschen. Und dir aus meiner Mailbox vorlesen:

Nadja an Jörg, Oktober 2013:

Wenn du deinen Hirn mit Unglück volllädst, hat es keinen Platz für Zukunftsaussichten, für den nächsten Schritt, für Zuversicht und Lösungen. Das Leben geht immer weiter, und du kannst nur einige Ereignisse selbst beeinflussen, der Rest passiert – ob du willst oder nicht.

Jörg an Nadja, Oktober 2014

Hallo Nadja!

habe gerade darüber nachgedacht, was vor einem Jahr so passiert ist und wie das Leben seitdem gelaufen ist.

Musste daran denken, dass vor einem Jahr deine Mutter gestorben ist und mein Bruder mit dem Tode gekämpft hat. Vor 5 Wochen ist mein Bruder wieder angefangen zu arbeiten. Dadurch, dass er solange krank war und ich mir eine Auszeit vom Job genommen hatte, war unser Leben ziemlich entschleunigt. Wir haben lange nicht so viel Zeit miteinander verbracht, wie in den letzten 365 Tagen. Eine gute Zeit! Man kann sich auch an das ruhige Leben gewöhnen.

Habe deine Worte nicht vergessen. Zukunft passiert mir gerade mal wieder. Habe 3 Monate eine Fortbildung gemacht und fange zum 1. Dezember einen neuen Job an. Neue Arbeit, neue Menschen, neues Leben – spannend!

Ich habe ein Jahr keine Mail von Jörg bekommen. Wir sind nicht befreundet, vielmehr war Jörg einer meiner Kunden, und ich bin stolz auf ihn, weil er trotz extrem widriger Lebensumstände nicht aufgehört hat, zu leben. Ich bin auch stolz auf mich, dass ich es mit ein paar Mails geschafft habe, diesen Menschen in seiner Lebenssituation zu unterstützen.

In fünf Schritten?

Es sind eben keine fünf einfachen Schritte, die uns zu einem besseren Leben führen. Es sind verdammt viele, zum Teil sehr hart zu gehende, Schritte. Unbequem. Anstrengend. Schweisstreibend.

Nur wer diese Arbeit auf sich nimmt, kriegt den Waschbrettbauch und den Rest.

Umsonst ist der Tod. Es gibt keine Abkürzungen zu unserem Ziel.

Inspirierende Fragen

  • Woran arbeitest du gerade?
  • Was sind deine nächsten Schritte?
  • Wie lange bist du bereit für deine Ziele zu kämpfen?
  • Was würdest du unbedingt noch dieser Welt hinterlassen wollen, wenn du bloß 24 Stunden zu leben hättest?

Da fällt mir ein, ich habe diese Frage schon mal gestellt. Im Jahre 2012. Hier das Video:

Ich bin gerade voller Dankbarkeit.

Und voller Energie.

Danke, Jörg, dass du dich so unerwartet gemeldet hast!

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6 Comments

    • Was auch immer du sagen wolltest, liebe Lydia, es ist verschluckt worden…

    • Huch – ich wurde sprachlos gemacht ….. Werde heute abend Rekonstruktionsversuch starten …..
      Danke für den Hinweis!

    • ja, ich bin neugierig ;-)

  1. Oh jaaaaaahhh – wir können uns oft gar nicht vorstellen, wie viel Veränderung möglich ist – und wie schnell……
    Ich habe gegen Ende des Jahres 2003 mal einen Zettel geschrieben, in dem ich meine Ziele/Wünsche/Träume aufschrieb. Damals wohnte ich in Südhessen und hatte seit einem knappen Jahr einen neuen Job in einem Jugendamt. Ich teilte den Zettel (das war ein rausgerissenes Blatt aus einem Block – mit Bleistift beschriftet) in drei Spalten auf – 5 Jahre – 10 Jahre – 15 Jahre. Und schrieb auf, was ich jeweils erreichen wollte bis zu diesem Zeitpunkt. Die Themen waren bunt gemischt. Von „ein eigenes Haus mit Garten“ über „in Ostfriesland wohnen“ und „meine eigene Beratungspraxis haben“ hin zu „10 kg weniger wiegen“ und „alle zwei Jahre einen richtigen Urlaub machen“ waren viele Bereiche angesprochen. Meistens gab es drei Stufen – jeweils für die 5/10/15-Jahres-Frist. Der Zettel landete in irgendeiner Schublade…….
    Ich bin seitdem zweimal umgezogen – habe meinen „Schreibplatz“ noch viel häufiger gewechselt – und durch einige Krankheitsphasen auch längere Auszeiten gehabt, bei denen man mal etwas tiefer wühlt und aufräumt. Nach ca. 6 Jahren fiel mir der Zettel „zufällig“ wieder in die Hände. Ich war überrascht, fasziniert und verblüfft. In fast allen Bereichen hatte sich viel getan – ich war in den meisten Bereichen schon fast bei der 10-Jahres-Stufe angekommen. Und hatte es überhaupt nicht registriert. Ich war meistens unzufrieden, weil ich viel stärker auf das fokussiert war, was ich NOCH NICHT erreicht hatte.
    Der Zettel verschwand ein paar Wochen später wieder von seinem „Ehrenplatz“ auf dem Schreibtisch – um nach drei Jahren wieder plötzlich aufzutauchen. Wieder stellte ich große Fortschritte fest – und wieder war ich darüber erstaunt. Es gab nur noch einen Bereich, in dem noch nichts „passiert“ war.
    Jetzt bin ich bei Jahr elf angekommen – und finde den Zettel grade nicht ;-))) Aber ich weiß, dass seit 8 Wochen der letzte Bereich im Fokus ist – und gute Fortschritte macht. Nicht, dass ich alles andere bereits erreicht hätte – es ist ja auch noch eine Menge Zeit – aber dieser kleine unscheinbare Zettel ist für mich wirklich ein tolles „Denk“-Mal, das mir vor Augen hält, wie gut es mir geht – und dass ich tatsächlich auf dem Weg bin, den ich mir gewünscht habe.
    Und ich bin total gespannt, wenn ich ihn wieder finde, was da eigentlich ganz genau drauf steht ;-)))
    Und übrigens: ich wohne inzwischen in Ostfriesland in einem eigenen Haus mit Garten – habe dieses Jahr richtig Urlaub gemacht – und bin – bisher noch nebenbei – Coach.

    Reply
    • ich hinterlasse hier jetzt nur ein stilles “wow!”. Respekt! danke dir für diese ausführliche Geschichte. Ich hoffe, sie macht all denen Mut, die gern am Gras ziehen oder sich auf noch unerledigte Bereiche der To Do Liste konzentrieren, statt sich mal auf die Schulter zu klopfen ud zu sagen: “Gut gemacht, Meister!”

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