Über den Rand malen

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Zu meinem Geburtstag, der kurz vor Weihnachten ist, habe ich einen sehr schönen handgeschriebenen Brief von meiner besten Freundin bekommen, die verreist war und mich daher nicht besuchen konnte. ein Satz aus diesem Brief ging mir die ganzen Feiertage durch den Kopf: “Du hast den schwierigen Weg des Ausprobierens gewählt.”

Aus der Sicht der Welt, in der alles geregelt ist, mag das so stimmen. doch dieser geregelten – scheinbar einfachen – Welt bin ich entsprungen, entlaufen, aus die Maus. jetzt bin ich unterwegs in der unbekannten, lauten, neuen Welt und aus der Sicht dieser Welt habe ich mich für den einfacheren Weg entschieden. für den Weg, auf dem man tut, woran man glaubt; wo man die Meinungen anderer Leute links liegen läßt bis man eine eigene hat; wo man sich nicht verbietet zu lieben und zu leiden; wo man über den Rand malt, weil da viel mehr Platz ist als auf dem engstirnigen Blatt Papier. das Leben ist groß und wundervoll, besonders wenn man es anlächelt. ich habe keine Angst und keine Bedenken, und dieser Zustand ist weder mit Geld noch mit Titeln zu erlangen, sondern einzig und allein mit der Entscheidung, die aus meiner Mitte kommt.

Hallo ungeregeltes Leben! Hallo fluffige nicht greifbare Wolken! Hallo Geheimnisse und Entdeckungen! Hallo neues Wissen, neue Menschen, neue Länder, neue Galaxien! schön, euch kennenzulernen!

4 Comments

  1. Mir fällt es schwer zu verstehen, was an einem Weg des Selbständigseins, des Ausprobierens, des Wagens so schwierig sein soll. Für mich wird es für all’ diejenigen schwierig, die sich noch nicht auf diesen Weg gemacht haben. In dieser Zeit des tiefen Wandels, löst sich gerade jede einzelne Struktur auf, die bislang Stabilität und Sicherheit vermittelt hat.

    Deswegen ist es für mich wichtig zu beherrschen, wie man persönlich relative Stabilität in der systemischen Instabilität gewinnt. Einfach ausgedrückt, es ist wie Fahradfahren. Je schneller und beweglicher man fährt, desto stabiler wird es. Der nächste Schritt ist dann wieder zu entdecken, das man als lebendiger Organismus an seinen Herausforderungen wächst, anstatt sich daran abzunutzen.

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  2. ich bewundere deinen mut, nadja und eure worte geben mir schwer zu denken.
    den letzten scheideweg habe ich verpaßt. der nächte ist in sichtweite. schaun wir mal.

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  3. Hallo Nadja,

    geht nicht jeder den Weg des Ausprobierens? Die einen sind sich dessen bewusst und deshalb nicht überrascht, was ihnen so alles geschieht, ob gut oder schlecht. Die anderen sind sich dessen nicht bewusst und wundern sich, wenn etwas nicht so kommt wie geplant.

    Liebe Grüße aus dem wilden Süden
    Peter

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    • Danke :)

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