Triumph!

Ein kleiner Hopser, Beine strecken – ICH STEHE AUF DEM KOPF! Zwickt mich bitte jemand? In Mili-Einheiten der ersten Sekunden begreife ich, dass ich es getan habe OBWOHL ich nicht daran geglaubt habe, dass es heute klappt. Bin einen Moment lang böse auf mich. Danach nur noch überglücklich. Ich absolviere die restlichen Übungen, Endentspannung findet mit einem 360° Grinsen statt und vor der Dusche schreibe ich ca. 20 Menschen an:

ICH HABE EINEN KOPFSTAND GEMACHT!

Ja, ich habe es seit Jahresanfang schon machen wollen. Ja, mit Hilfe meiner Lehrerin habe ich das schon paar Mal hingekriegt. Und ja, ich habe vor ein paar Wochen kam mir der Gedanke, warum ich das unbedingt wolle und irgendwas murmelige mit Aufgeben. Ich könnte es ja an der Wand versuchen. Oder einfach nicht mehr versuchen. Dieses Hopsen, das zu nichts führte, das fühlte sich manchmal so bescheuert hilflos an. Und ich weiß, paar Wochen noch, dann hätte ich eine Ausrede gefunden: Yogamatte stinkt, keine Zeit, lieber Joggen gehen usw., und ich hätte es vielleicht gar nicht mehr versucht – nicht mit der Regelmäßigkeit der letzten Wochen.

DURCHHALTEN

Yoga ist perfekt zum Durchhalten üben. Die ersten Bewegungen noch wackelig und umwach, kommt mit dem Atmen und Konzentrieren der Sog, der Flow. Alles wird eins, ich muss nicht nachdenken, es tut so gut, seinen Körper unter Kontrolle zu kriegen. Dehnungen, Anspannungen, Längen – das alles macht nach einer Stunde einen Menschen aus mir, der zwar erschöpft, aber gleichzeitig voller Energie isst. Ruhige, ausgeglichene Energie, keine Atombombe. Und das ist – neben dem Erfüllen des Vorsatzes, Yoga mindestens einmal die Woche zu machen – mein Antrieb. Ich will dieses ruhige energiegeladene Gefühl immer wieder spüren. Meinen Körper und meinen Geist vereinen. Meine Kräfte kennen.

Was ist dein “Kopfstand”? Dein Ziel, dass dich zwar reizt, aber schwer zu erreichen ist? Was hast du schon versucht und aufgegeben? Nur fast aufgegeben? Was hast du nicht aufgegeben und erreicht? Erinnerst du dich an dieses Gefühl des Triumphs? Des Sieges über deinen inneren Schweinehund? Das Gefühl, wie es ist, deine mentale und körperlichen Zweifel überwunden zu haben und der stärkere zu sein?

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