Durchstarten können viele, Durchhalten ist die Kunst

Heute in der Innenstadt sprangen mir verschiedene Werbeplakate ins Auge, auf beiden ging es darum, mit der entsprechenden Firma oder der genannten Dienstleistung so richtig durchzustarten. Ja, sagte ich mir, damit kann man gut werben – Durchstarten ist extrem positiv geladen, eine Aufbruchsstimmung und auch immer irgendwie mit Abenteuern verbunden, die wir lieben. Alles neu, alles glänzt, alles ruft danach, entdeckt zu werden.

So ist es in den meisten neuen Dingen, die wir starten – eine neue Beziehung, ein neuer Job, eine neue Wohnung. Erinnerst du dich, wie viel Energie du auf einmal in solchen Lebenssituationen verspürst? Wie oft du zum Beispiel bei IKEA an der Kasse stehst und dich freust, die neuen Sachen in die neue Bude hinzustellen? Oder wie das mit einem neuen Job ist, wo man neue Kollegen und neue Umgebung kennenlernt und erforscht? Wie un-anstrengend das ist? Ganz zu schweigen von einer neuen Beziehung, in die man wie in eine wohlduftende Wolke hinein fällt, und in der es gar nichts anstrengend ist? Und alles toll toll toll!

Ja, so ist es mit dem Durchstarten.

Menschen stolpern nicht über Berge. Menschen stolpern über Maulwurfshügel.

Ja, es sind meistens Kleinigkeiten, die uns fehlen, damit wir das, was so gut anfing, auch durchhalten. Die zur Normalität gewordene Situation ertragen. Sie immer noch gut finden. Sie pflegen.

Denke darüber nach, in welcher Situation du gerade steckst. Erinnere dich, wie die Umstände und deine Gefühle waren, als du ganz frisch und neu in dieser Situation warst und schreibe diese auf.

Und nein, es geht jetzt nicht darum zu schauen, wo diese hin sind. Die Aufgabe ist, in der jetztigen Situation – egal wie verworren, doof, anstrengend, unersträglich dir diese erscheinen mag (und ich kenne diese Lage, ich bin durch ziemlich viele miese Situationen in meinem Leben durch), dann schreibe auf:

  • was gibt dir diese Situation (Dach über Kopf, Brot und Butter, Sicherheit, Stabilität – es gibt sehr viele Dinge, die wir für selbstverständlich halten)
  • wofür bist du wirklich dankbar (sei dankbar für alles was grad gut läuft, egal ob es Strom ist, unkaputer Kühlschrank und dass niemand aus deiner Familie im Krankenhaus liegt oder dass dich Kollegen und Manager gerade nicht so heftig stressen wie letztes Jahr)
  • was dir in den letzten Tagen und Wochen alles gutes widerfahren ist (auch hier sind wir nachlässig in unserer Wahrnehmung und halten gute Dinge für selbstverständlich – lerne, gute Dinge bewusster wahrzunehmen!)

Mit dieser Liste (die du übrigens jede Woche anschauen und aktualisieren kannst) wird dir das Durchhalten viel einfacher fallen, da wette ich drauf! Also: Was hält dich? Lege los und schreibe deine Liste noch HEUTE auf!

Schubs Signatur

 

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