Fiderallala

Die einen gewinnen etwas und bespritzen sich danach gegenseitig mit Champagner. die anderen sind Künstler, sie machen tolle Sachen und gehen dann mit ganz vielen schicken und bekannten Persönlichkeiten in Bars, um sich toll aussehende Coctails mixen zu lassen und hauen sich dabei die Nächte um die Ohren.

Ich bin ein ganz normales Mädchen. dass ich zum Durchschnitt gehöre, merke ich besonders beim EInkaufen. Schuhe und Röcke in meiner Größe sind immer weg. aber in der Apotheke, da ist es andersrum, die Apotheken sind die einzigen, die sich auf den Durschnittsmenschen eingestellt haben, denn alles, was ich normalerweise in der Apotheke haben will, steht direkt hinter der Apothekerin. egal in welcher Stadt, egal in welchem Land. bitte – danke, Nächster.

Abends, wenn die einen sich ihre Champusklamotten waschen lassen und andere sich Coctails auf ebenfalls Klamotten kleckern, da räum ich auf oder sehe fern oder scanne Fotos, totale Durchschnittstätigkeiten eben. das beruhigt. heute habe ich aus den Himbeeren, die um diese Jahreszeit immer in großen Gruppen heranreifen, Marmelade gekocht. hält man den Topf beim Eingießen schön weit oben, ist der Marmeladenstrahl dann schön dünn und passt ungekleckert in die hübschen schmalen Geleegläschen. trotzdem spritzt es dabei, weil der Strahl von so weit oben kommt. und solche Dinge beschäftigen mich dann den Rest meines Abends, wieso das Zeug aus der schmalen Öffnung rausspritzen kann, wo man doch so genau zielen muss, damit da überhaupt was hineinpasst?

6 Comments

  1. wenn du jetzt noch ne super krankenschwester wärst, und ich 30 jahre jünger, hätte ich dir jetzt nen heiratsantrag gemacht ;-)

    wir hatten gestern son tiefschürfendes gespräch mit ruedi. da ist mir nochmal besonders bewusst geworden, wie mich oberflächliches schicki micki leben abtörnt.

    und ich bin jetzt mal der meinung, das *einfaches* leben frei macht.

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  2. Ich traue mich kaum was zu schreiben. In Deinen wenigen Worten steckt viel Weisheit, Lebensphilosophie und Gelassenheit drin, eine Zufriedenheit mit dem was man hat und tut – das ist fast sowas wie eine Definition von Glück. Ich möchte mich für diese Sicht bedanken, durch Deine Worte sehe ich meinen gestrigen Abend ganz anders. Ich stand in der Küche und habe mit mehreren Löffeln hantierend versucht Honig umzufüllen … heute macht mich das zufriedener als gestern.

    @Berni … kann es sein dass in dem *einfach*auch Zufriedenheit steckt

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  3. ich denke, wenn man bewusst und freiwillig *einfach* lebt, was auch immer das für den einzelnen ist, kann man gut zufrieden sein.
    zurzeit manövriere ich hart an der grenze zur berufsunfähigkeit und denke oft darüber nach, was ich brauche um zufrieden zu sein.

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  4. Ich fühle mich heute ähnlich wie Berni. Vielleicht sollte ich Marmelade einkochen, maybe it cures.

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  5. ich warte jetzt gerade auf den hoffentlich stattfindenden sonnenaufgang.
    wir haben nämlich ein 2 meter breites badezimmerfenster wo die ersten roten sonnenstrahlen morgens reinkriechen können.

    also..fenster beim duschen sperrangelweit auf. von oben prasselt das glühend heisse wasser und von vorne killern die sonnenstrahlen am bauch ;-)

    das sind schon mal 5 minuten zufriedenheit für heute.

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  6. entschuldigt mich bitte, aber ich bin von der Reaktionen etwas überwältigt, wenn man das so großlaut sagen darf. es ist irgendwie typisch für mich, so mal eben paar Weltsthemen mitten in den Raum zu stellen und mich dann zu wundern, warum niemand über die Größe der Marmeladengläseröffnung spricht…

    doch doch, sich glücklich machen mit ganz einfachen Dingen, und sei es denn Sonne auf den Bauch strahlen lassen oder Marmelade kochen, das sind mir viel wichtigere Themen als Schicki Micki Zeux.
    *nach Diktat zum Kindergarten*

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