31/49: Warum ich ein Alien in Dirndl bin

petranovskaja dirndl Event

Zwei Gründe, den folgenden Zeilen 5 Minuten deiner Zeit zu schenken: 1. da is a G’schicht, die di packt und dir a bissl was gibt. Ja, ich war in Bayern. und 2: Ein mega inspirierender Dichter hat mir den Kopf verdreht. Und ich lass deinen Kopf wo er ist. Versprochen!

Ich hoffe, diese Zeilen erreichen dich in einem dieser Momente, in denen du über das Leben sinnierst und nach kleinen Abenteuern suchst, die es bunter gestalten. Heute nehme ich dich mit auf meine Reise nach München und teile mit dir eine tiefe Erkenntnis – und vielleicht wirst du dabei auch das ein oder andere schmunzeln.

Jedermann stirbt, aber nicht jeder hat wirklich gelebt.

Jean Paul Friedrich Richter

Ein Unkonventionelles Abenteuer in München

Stell dir vor, du bist auf einer Party eingeladen und fühlst dich dort wie ein Alien. Alle kennen sich und alle sprechen eine Sprache, die dir nicht vertraut ist. Und selbst wenn der Universalübersetzer aus Bayerisch Deutsch macht, drehen sich Gespräche um Themen, die mir fremd sind. Oktoberfest zum Beispiel. So erging es mir auf einem unerwarteten Dirndl-Event in München. Ja, du liest richtig – ich, die sonst überall Anschluss findet und zu jeder Konversation etwas beitragen kann, war stumm wie ein Fisch. Und auch aufmerksam zuhören war mir nicht gegönnt, denn ich verstehe das tiefe bayerische Dialekt leider wirklich kaum. Und genau da, zwischen traditioneller Tracht und bayerischem Bier, fand ich eine Lehre fürs Leben.

Eine Begegnung, die Tiefe bringt

Inmitten dieser Szenerie traf ich auf eine Gruppe von Frauen die offensichtlich anders waren. Sie haben schnell in das für mich verständliche Deutsch gewechselt und das Small Talk über Bord geworfen. Wir fanden uns innerhalb von Minuten in einem Gespräch über das Leben, den Tod und all die unkonventionellen Gedanken wieder. Da kam plötzlich eins meiner Lieblingszitate ins Gespräch, das von Jean Paul Friedrich Richter:

Nichts ist gewisser als der Tod und nichts ungewisser als seine Stunde.

Jean Paul Friedrich Richter

Ein Satz, der wie eine geistige Seifenblase in der Luft hing und mich zum Nachdenken brachte. Wie oft verweilen wir im Existieren, statt das Leben mit beiden Händen zu ergreifen? Wie oft vertrödeln wir Zeit mit Small Talk und Wetter-Gesprächen?

Die besten Gedanken kommen allzeit hinterdrein, die schönsten Augenblicke aber nur einmal.

– Jean Paul Friedrich Richter

Mit diesen Worten im Kopf begann mein Umdenken, und ich war diesen Frauen dankbar dafür, dass sie so belesen waren und mich, den Alien, in ihre Gespräche integriert haben. Wir haben inmitten des Getues, das mich sehr an “Viel Lärm um Nichts” erinnerte, unsere kleine Oase der tiefen Konversation geschaffen, und in dieser Oase uns angenähert, verstanden, inspiriert. Und kaum war ich auf dem Weg zu meiner Unterkunft, habe ich viele weiteren Gedanken gehabt, und mein geliehenes Dirndl (was für ein unaussprechliches Wort!) kam mir plötzlich gar nicht mehr so fremd vor.

Gemeinsam auf Entdeckungsreise

Stell dir vor, du begegnest Menschen, die dir in kürzester Zeit das Gefühl geben, dass du genau richtig bist, so wie du bist? Menschen, bei denen du keine Maske tragen musst und keine vorgefertigten Floskeln abspulst. Menschen, die dich wirklich sehen und verstehen.Hach, wie bin ich diesen Frauen dankbar für den Abend, den ich selbst als Alien überlebt habe. Und dem Jean Richter bin ich auch schwer dankbar. Für die tollen Worte, die nun Teil meiner Gedankenwelt sind.

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.

Jean Paul Friedrich Richter

Und wer weiß, vielleicht treffen du und ich uns mal (bald?) auf einem unkonventionellen Event – wo wir gemeinsam über das Leben und die großen Fragen sprechen.

In Vorfreude auf unsere Begegnung im Meer der Gedanken,

Nadja

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