Das Leben ist kein Ponyhof
Du kriegst keine Extrawurst
…
solche und ähnlich klingende Sätze sind bestimmt gut gemeint. Irgendwie wollen ja unsere Eltern und Erzieher mit unserem unbändigen Mut zurecht kommen, und das funktioniert … indem sie uns klein machen und unser Selbstbewusstsein wie eine Lampe dimmen…
Doch dann werden wir erwachsen und sollen selbst mit der Welt zurecht kommen.
…
Ich habe mir angewöhnt, der inneren Stimme zuzuhören, die sagt:
- Das Leben ist ein Ponyhof, Nadja!
- Du kriegst die Extrawurst, Nadja.
- Und den Cappuccino am Strand auch.
- In Venice Beach Los Angeles?
- Ja, auch da.
Das Leben ist wie ein Gemälde, ein Mosaik-Gemälde, und jede meine Entscheidung fügt ein Steinchen hinzu, bis das Ganze fertig ist. Wie die Wellen von Pazifik unaufhaltsam auf den Strand zurollen, so spricht auch meine innere Stimme zu mir:
- Das Leben ist ein Ponyhof.
- Ich kriege die Extrawurst.
- Ich bin es wert, all of it.
49 mit 49, Teil zwei
Ich sitze im Flugzeug von Los Angeles nach Zürich und schaue einen wunderbaren Film. Über Beziehungen, Liebe, Träume und Bedürfnisse, über uns als menschliche Wesen. Ein Mann wird 65 und pensioniert. Er bekommt eine Kreuzfahrt geschenkt, und eine Freundin nennt auf dem „Ich-bin-jetzt-Rentner“ Fest die drei Dinge, die Sterbende bereuen. Allen voran: Ich wünschte, ich hätte den Mut, mein eigenes Leben zu leben.
Es passieren wunderbar einfache Dinge. Beerdigung, Kreuzfahrt-Szenen, Veganismus-Diskussionen, Liebschaften, Tinder und Alkohol, Streit und Schuldzuweisungen, Reise-Abenteuer… In einem Dialog wird erwähnt, dass Single Frauen länger leben während Männer in einer Partnerschaft älter werden. Und dass Frauen eigentlich keine Männer brauchen, um glücklich zu sein. Das hat bei mir aus sehr vielen Gründen ein Lächeln ausgelöst. Zum einen, weil ich auch schon darüber geschrieben habe (warum Frauen länger leben), und zum anderen weil ich gerade sehr viel mit Frauen mache – Ladies Mentoring, neue Partnerschaft und Lovelibelle Life Lessons. Und weil ich mich am LAX gefragt habe, wann die Zeit kommt, in der Flughäfen nach berühmten Frauen benannt werden.
Es werden ein Schnurrbart abrasiert und ganz zum Schluss gründen vier Menschen über 65 eine WG für ihre goldenen Jahre. Und dieser berührende und sehr menschliche Abschluss des Films hat mir extrem gut gefallen. Und er war sehr unerwartet.
Im Film nimmt die Frau sich eine Auszeit, um Dinge zu tun, die ihr wichtig sind. In meiner Realität habe ich gerade das Gleiche getan.
Und ich weiß, warum ich in der letzten Zeit mit Offenheit und Neugier älteren Menschen zuhöre. Ich freue mich, wenn in solchen Gesprächen die Augen anfangen zu strahlen (shiny eyes) und wenn die Erzählungen über das eigene Leben sich nach viel Freude anhören. Mir ist es nämlich sehr wichtig, dass auch ich von innen leuchte, wenn ich in 25-30 Jahren anderen Menschen erzähle, wie mein Leben war. Damit ich viel viel später nichts bereue.
Lasst uns mehr und öfters tun, was uns wichtig uns wertvoll ist. Das kann etwas Kleines sein wie Blumen betrachten. Das kann etwas Großes sein wie Bücher schreiben oder sich verlieben. Was immer es ist: bitte schiebe es nicht auf und bitte lass es nicht dein Traum bleiben.
LEBE!
Vielleicht magst du fürs Erste einfach mal dir selbst sagen:
- Das Leben ist ein Ponyhof.
- Ich kriege die Extrawurst.
- Ich bin es wert, all of it.
Magst du es versuchen?
…
Das Leben ist schön. 🌊🎬💙
2/49
Danke für den Text! Wie heißt den der Film?
Die goldenen Jahre :-)
Danke, für deine positiven Gedanken :-) Ja, das Leben kann so schön sein, wenn wir nur genau hinschauen. Und wenn wir unsere Wünsche ignorieren, dann ignorieren wir uns selbst.
danke dir Johanna, das ist ein sehr schöner Gedanke. ich möchte mich nicht ignorieren :)