Wir sind in der Stadt meiner Kindheit. wir steigen an der Metrostation aus, an der ich lange gelebt habe und wo ich zur Schule ging. die Schule ist immer noch da, aber die Strassenbahngleise wurden abgebaut und paar neue Bauten verbergen den Blick um die Ecke, wo Lenfilm ist, unser hiesiges Hollywood.
Ich beobachte mich – was will ich den Kindern zeigen? was sollen sie wissen und was behalten über diese Stadt? was möchte ich von ihnen verbergen? Punkt zwölf Uhr stehen wirin der Peter-und-Paul Festung und hören den Glockenklängen und einem traditionellen Kanonenschuss hin. nicht weit von hier war ich in einer Gewitternacht mit meinem Vater unterwegs, als wir uns die Brücken ansehen wollten (darüber schrob ich mal fuer Nika). wir gehen in die Eremitage, und ich habe Herzklopfen – ich bin aufgeregt, wie meine Kinder diesen grossartigen Ort finden und was sie später einmal darüber erzählen werden. wie immer, sind die meisten Befürchtungen überflüssig. mühelos absolvieren wir mehrstundige Spaziergänge und Besichtigungen. wir bewegen uns in dieser grossen Stadt zwar nicht ganz so gekonnt wie die Aborigens, aber wir halten den Schritt und kommen uns selber nicht wie Touristen vor. wir sind angekommen und wie sind hier zuhause.
übermorgen fliegen wir schon wieder zurück. schade.
da schwingt viel wehmut zwischen den zeilen. passend zur stadt.
ich finde deine fotos toll. bin bei flickr drüber gestolpert und hängen geblieben. entdecke gerade erst das bloggen und bin begeistert von deiner seite, dem witz und geist, der leichtigkeit und freiheit. es gibt so viel zu entdecken, wie bei dem gang durch die stadt deiner kindheit.
Schön ist die Kombination aus Wehmut, die Herr Starfotograf bereits erwähnte und der Hoffnung und der Zukunft, die mitschwingt.
Da ist etwas Altes. Erinnerungen. Ein Teil von dir. Ein Teil, den du wehmütig betrachtest.
Und nun erhält ein Teil von dir, nämlich deine Kinder, ein Stück deiner eigenen Kindheit. So leben die Erinnerungen weiter und färben sich mit den ureigenen Eindrücken der nächsten Generation.
Und irgendwann werden deine Kinder auf einem Sofa sitzen und erwachsen sein und auf dem Schoss die eigenen Kinder sitzen haben und ihnen von den Tagen erzählen, als sie ein Abenteuer erlebten in dieser grossen Stadt in der ihre Mutter aufgewachsen war und wie sie ihnen all die Orte zeigte und was sie sahen und wie das damals so alles war.
Hach.
P.S. und ja, ich erinnere mich immer gern an diese Gewitternacherzählung. Immer noch und immer wieder.
danke, danke, danke sehr.