Gern hätte ich an dieser Stelle einen tiefgründigen und philosophischen Beitrag über Persönlichkeitsentwicklung geschrieben.

Doch es ist Sommer, und der Garten ruft. Also mache ich das kurz und bündig: Es war mal ein Holzschild, und es wurde alt und blass und erfüllte damit nicht mehr ganz so gut seine Aufgabe. Ich bekam große Lust, das zu ändern und mir wurden Werkzeuge und Materialien dazu zur verfügung gestellt.

Und eine Freiheit zu machen, was ich will.

PS: Das Ergebnis kannst du dir gern persönlich anschauen – du bist herzlich zu einem Wochenende im Schloss Koningsteen eingeladen zu einem More Shiny Eyes Wochenende!

Das Brett war teilweise morsch, und die Farbe war nicht nur verblasst und abgeplatzt, sondern auch mit einer Art Flechte bewachsen. Ich fühlte mich mit dem Holzbrett emotional verbunden – ich war dieses Brett! Ich war teilweise kaputt und teilweise mit unnötigem Kram bewachsen.

Aufräumen, Reinigen, Heilen

Nach dem ersten Reinigen kam die Schleifmaschine dran. Entfernen, was nicht dienlich ist. Freizulegen was unter der alten Farbe versteckt lag. Radikal und liebevoll zugleich. Schicht für Schicht, Zentimeter für Zentimeter.

Es kamen weniger vergilbte Schichten der Schriftfarbe zum Vorschein und auch wundervoll duftendes Holz. Es waren Stunden, auf mehrere Tage verteilt, die ich mit der Maschine geduldig und neugierig gearbeitet habe, und ich fühlte immer noch eine emotionale Verbundenheit mit dem Holzbrett, als würde es sich bei mir bedanken für das, was ich tat.

Und es tat gut,

Essenz erhalten

Ich hätte das Schild komplett neu machen können. Farben, Formen, Stil. Doch etwas sagte: Erhalte die Essenz, den Kern. Mache nur weg, was nicht mehr dazu gehört. Mache sichtbar, was schon immer da war. Lass die Welt sehen, was da ist. Lass es scheinen und leuchten.

Ich habe den alten Schriftzug rauskopiert. Die morschen Stellen entfernt. Die Brüche und Wunden mit einer Holzpaste geheilt. In mehreren Schichten, an mehreren Tagen. Manche Stellen wollten nochmal und nochmal bearbeitet werden.

Es war schön, diese Zeit und diesen Raum zuhaben. Kein Druck und so viele Zwischenschritte wie es braucht. Das Brett schien sich nach und nach zu entspannen. Es war bereit für den nächsten Schritt.

Das Beste aus Alt und Neu

Ich liebe alles, was neu ist. Und es war sehr neu für mich, so vieles beim Alten zu lassen. Den Schriftzug, die Farbenkombination, damit auch den Stil und die Essenz. Ich habe beim Arbeiten meiner Inneren Stimme zugehört. War mein früherer Wunsch nach Neuem ein Weglaufen von dem, was ist? War meine Angst vor dem Verweilen in dem Alten ein Weglaufen von dem, was geheilt werden wollte?

Kurz gesagt: zwei Schichten des glänzenden alten / neuen Holzmittels kamen über das geschliffene, geheilte und behandelte Brett. Der Schriftzug kam über die Schablone an fast die gleiche Stelle, und das stundenlange Pinseln und Ausmalen war für mich (und für das Brett) wie ein Wellness-Urlaub. Entschleunigen, Entspannen, auf Details achten, achtsam und in voller Präsenz sein, ganz ohne Hast.

Ohne Performance-Druck und aus der Tiefe des Herzens. Ich habe mich ja freiwillig gemeldet, und es ist nichts an das Ergebnis meiner Arbeit gekoppelt – nichts was mit Geld, Erfolg oder Status zu tun hat.

Das Ergebnis

Es ist schön geworden. Perfekt unperfekt. Echt. Einzigartig. Einmalig.

So wie ich bin. So wie du bist.

Danke, dass ich das dir erzählen konnte. Es hat Spaß gemacht.

Vielleicht hast du auch so eine Geschichte und möchtest sie erzählen?

Was ist dein Großes im Kleinen? In welchen alltäglichen Handgriffen findest du Parallelen zu wichtigen Gedanken und Gefühlen?

Ich bin ganz Ohr!

PS: Wenn du das Aufräumen, Reinigen und Heilen deines Ichs erleben möchtest, bist du an den Ort mit dem perfekt umperfekten Holzschild eingeladen – vom 24. bis 26. Oktober 2025 ist das gesamte Koningsteen Schlossgelände exklusiv für die Gäste des More Shiny Eyes Retreats dafür da. Und DU BIST EINGELADEN.