Die ganze Woche regnete es. zuerst stark und ununterbrochen, dann ununterbrochen aber im Nieselmodus. wir holten wieder Pullover und Handschuhe und sprachen darüber, dass im Dezember auch nur zehn Grad waren. wie sehr wir doch vom Wetter abhängen!
Gestern wurde es plötzlich warm. von der Wiese hinter der Firmenpforte wehte Blumenduft, denn die Wiese konnte wegen Dauerregen nicht gemäht werden und bedankte sich mit herrlichen Wildblumenteppichen. so sah meine Kindheit aus – bäuchlings liegend auf einem Grasgalm kauen und dabei Käfern zugucken, die mühsam vorwärts krabbeln. die geben nie auf – keiner setzt sich hin und sagt “Ich hab kein Bock mehr!”. es wird immer weitergekrabbelt.
Und wir?
die tiere folgen ihrem instinkt. sie können nicht anders.
den zivilisierten menschen sind fast alle instinkte abhanden gekommen.
das tier folgt einfach seiner bestimmung. der mensch kennt seine nicht einmal.
der vorteil denken zu können, ist zugleich unser nachteil.
oftmals zermartern wir unser hirn mit gedanken über völlig unwichtige dinge. ärgern uns über gestern, sorgen uns über morgen und vergessen, heute zu leben.
wie schön wäre es doch, einfach nur zu leben, zu essen, trinken, schlafen, unserem fortpflanzungstrieb zu folgen, spazieren gehen, rad zu fahren, zu knipsen, im internet zu surfen. aber bis dahin sind es noch 3 jahre..zumindest bei mir ;-)
Berni, ich könnt dich knutschen! danke!