Irgendwann ist jeder von uns nicht wirklich Kind. das sehen alle Eltern ein. der Tag, an dem ich soweit war, war ein warmer Sommertag, so wie heute. ich nehme an, es war vor genau 30 Jahren. mein Dad sagte, er nimmt mich mit, weißte Nächte gucken. das ist für mich in diesem Moment wie ein Satz aus dem Märchenbuch gewesen – ich habe ihm nicht geglaubt.
doch mein Dad hat mich noch nie enttäuscht. er hat mich geweckt, angezogen und mich an die Hand genommen – und dann gingen wir zusammen in die warme Sommernacht. nur etwa 20 Minuten von unserem Haus entfernt floss Neva und von einem Nevaufer zum anderen bauten nette Menschen paar hundert Jahre früher eine wunderschöne Brücke, die zudem noch schlau war – sie konnte in der Mitte aufgeklappt werden, damit Schiffe vorbeikommen. Sie tat das jede Nacht, ganzes Jahr über, nur ist das ganze im Sommer, in der Zeit der Weißen Nächte, besonders schön. doch konnte ich das nicht wissen und nicht mal ahnen, ich wußte nicht, wohin genau wir gehen, und ich habe in dieser Nacht die Brücke auch nicht gesehen.
denn der Himmel explodierte. ein Gewitter kam, ganz plötzlich, mitten auf dem Weg zu der ersten Attraktion meines neuen erwachsenen Lebens wurden wir innerhalb von zwei Minuten komplett nass. Ich weiß, dass mein Vater mich auf den Arm nahm. und er trug mich zurück nach Hause, ich muss furchtbare Angst gehabt haben. ich schlief glücklich ein, ohne gewußt zu haben, dass ich gaar nicht das erlebte, was mein Dad für mich vorgesehen hatte. aber ich hatte was eigenes erlebt: nachts aufwachen dürfen, mit meinem Vater Hand in Hand durch die Straßen gehen, stolz wie drei Oskars und seine Nähe, wenn ich sie brauchte. daran werde ich mich immer erinnern.
geschrieben á la Nika, ohne Korrekturen. tut gut.
p.s. das Foto ist jünger, rechts ist mein Dad und links mein kleiner Bruder Aljoscha.
Ich weiss, warum ich immer sage : Korrigiert es nicht. Lasst es los, one flow.
Vielen Dank für diese Geschichte, diese Nacht, dieses Gewitter.
Ich würde gern noch mehr über russische Nächte lesen, es gefällt mir ausgesprochen gut. =)
nun, du bist ein guter Katalysator. ein Wort, eine Situation, und schon geht der Film ab.
ich würd ja gern weiter mit dir plaudern, aber ich muss dringend Haare fönen und Bilder aufhängen fahren :-)
danke.
Wenn ich dafür hübsche Geschichten bekomme, katalysiere ich gern weiterhin.
Viel Spass und viel Erfolg mit den Bildern!
Bin jetz echt ernsthaft gewillt, St. Petersbuich auf die Liste der Pflichturlaubsdestinationen zu setzen!
@Nika: Meinen Reschärrschen zupholge sollte neben Petranovskaja auch ein gewisser Fjodor Dostojewski yber diese weißen Nächte geschrieben haben.
(Jetzt mach ich schon Literaturempfehlungen … ICH (!!) … es ist entschieden zu heiß … ab an die Neva, herrje…)
Ach ja, und natyrlich auch viel Spaß beim Haare an die Wand kleben und Bilder Fönen oder so!!!
eine sehr schöne Erinnerung, danke fürs teilen
Thanks for the gripping talestory. Sounds very sincerely..
The [maybe] suitable music for: http://208.122.59.30:7798 (S K Y . F M – Solo Piano).
Warmrotgolden und ein Hauch von Weihrauch.
wie immer, bilder wirken nur richtig an der wand
http://www.flickr.com/photos/berni_s/2635011380/
привет Ян, спасибо за музыку (у меня не играется…)
*Tee für alle*
*nehme eine Tasse*
ich muss das unbedingt lernen, so schnell auf etwas zu reagieren :-)
ich sitze hier an zwei Monitoren gleichzeitig, schreibe gerade ein Konzept für einen Kunden, wenn zufällig in einer Gedankenpause, das Mailprogram oder der Feedreader auf dem linken Monitor eine neue nachricht einblendet reagiere ich sofort ;) ansonsten muss es warten …
ich glaube, das zweite monitor würde mir nicht wirklich helfen :-)
viel Erfolg beim Konzept schreiben!
Wünsche sind angekommen, das Konzept jetzt fertig (zumindest diese Version) … dafür hat die Antwort jetzt länger gedauert … jetzt gehts ans nächste …
=)
Ich mache das ähnlich wie Aebby, nur ohne 2 Monitore. Ich kann das sogar mit einem.
Also normalerweise. Heute nicht so. Die schlimme Müdigkeit, ihr wisst schon. Ich würde mir das Koffeein gern intravenös zuführen lassen.
wenn du ein buch schreibst – ich werde es kaufen.
danke für die schöne geschichte.
Klickt mal auf mich, das hilft sehr beim Konzeptschreiben! :)
(Der Tüp mit der langen Hose ist 1 Phroynd von mir, so macht man in Linz Kunst, nämlich!)
Und phyr mich bitte Hopfentee.
jo, klick klick. Feierabend! (das ging aber einfach…)
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