Schreibst du noch Mails oder bereicherst du schon die Welt?

Es gibt einen Satz, der mich schon seit 15 Jahren begleitet:

Man lebt, um sich auszudrücken, und indem man es tut, bereichert man die Welt.

Dieser Satz von Henry Miller lässt mich jeden Tag bewusst wahrnehmen, was ich tue und hilft mir, Entscheidungen zu treffen.

In dem heutigen Video sage ich, warum ich manchmal so agro bin, wenn es um Mails geht und zeige dir, wie du eine beliebte Ausrede überlisten kannst.

Solltest du mehr Text vertragen können, habe ich in den Archiven des Internets ein Interview mit mir gefunden, als ich auf der Suche nach Henry Millers Zitat war ;-) Weil ich dieses Interview so gern mag, hier ein Copy-Paste aus dem Blog “Leben ohne Limit” und danke nochmal an Joachim für die wertschätzenden Fragen!

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Wie spreche ich über mein Leben?

Was wir über uns denken und erzählen, sagt viel über die eigene Wertschätzung aus. Deswegen liegt hier ein guter Ansatz, einen entspannten und liebevollen Umgang mit sich zu beginnen.

Nadja Petranovskaja verändert gern, ist leidenschaftlich neugierig, spricht drei Sprachen und lernt täglich etwas Neues. Sie gibt Zuversicht und unterstützt Menschen, ihre Fähigkeiten, Talente, Potenziale zu entwickeln. Die Grundlage von Nadja Petranovskajas Arbeit ist Ihr Psychologie-Studium sowie die Qualifikation als Project Management Professional.

Viele möchten sich zwar besser fühlen, aber nicht ihre Komfortzone verlassen. Wie schaffst du es, dass Menschen neue Wege gehen?

Zuhören ist die am meisten unterschätzte “Geheimwaffe”. Wenn ich Menschen zuhöre, die von ihren Sehnsüchten sprechen, spiegele ich das Gehörte zurück. Die meisten Menschen können der dann entstehenden Klarheit nicht widerstehen. Manche brauchen länger, bis sie in Bewegung kommen, manche bleiben wo sie sind. Jeder trägt die Verantwortung für sein Leben selbst, ob mit Coach oder ohne. Wer in Bewegung kommt, dem nehme ich die Anfangsangst mit ein paar kleinen Übungen, die wirkungsvoll zeigen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet.

Warum gelingt Veränderung oftmals erst in persönlichen Krisensituationen?

Weil der Veränderungsdruck dann größer ist als die Angst bzw. weil die Komfortzone so oder so verlassen werden muss. Die Frage ist nur in welche Richtung? Manche wählen dann den Weg des geringsten Widerstands, andere trauen sich, etwas in ihrem Leben zu bewegen.

Ein schwaches Selbstwertgefühl führt häufig dazu, den eigenen Wert durch äußere Dinge zu erhöhen. So wenden die meisten viel Energie für Reichtum, Ansehen und Status auf, um vermeintlich besser dazustehen. Gibt es in deinen Augen eine Möglichkeit, diesen Kreislauf bei sich zu erkennen und zu durchbrechen?

Ich bin der Meinung, dass das Sammeln von Statussymbolen an sich nicht ungesund ist. Was als Statussymbol dient, entscheidet mein soziales Umfeld, und was dem einen ein teures Auto ist, ist beim anderen eine selbstgehäkelte Mütze oder selbstgezüchtetes Gemüse. Diesen Kreislauf in unserem leistungs- und konsumgesteuerten Kulturkreis zu durchbrechen, halte ich für schwer.

Sich wohl zu fühlen in seiner Haut, unabhängig davon wie andere mich sehen und ob sie mich toll finden, ist aus meiner Sicht eine der schwierigsten Übungen überhaupt. Niemand wird dich je mehr lieben als du dich selbst liebst, sage ich dann und dann machen wir uns auf die Suche: Wer bin ich überhaupt? Warum liebe ich mich so, wie ich bin? Je einfacher die Fragen, desto schwieriger ist es für manche, Antworten zu finden…

Wie schaffen wir es, unseren Herzensangelegenheiten auf die Spur zu kommen?

Indem wir uns selbst zuhören. Unseren Körpern, unseren Bauchgefühlen und unseren eigenen Vokabeln: Wie spreche ich über mein Leben? Ich empfehle immer, ein Tagebuch zu schreiben und erstmal alles zu notieren, wie es kommt. Nach zwei Wochen können wir dann schauen, welche Wörter oft vorkommen. Oft kennen wir nur einen Bruchteil unserer Persönlichkeit, dabei ist jeder von uns so spannend!

Welche Möglichkeiten siehst du, mehr Selbstfürsorge zu entwickeln?

Mehr Selbstfürsorge tun! Sich selbst Termine eintragen und immer wieder anschauen, was es mit einem macht und wie wenig wir brauchen, um glücklich zu sein, wenn wir denn einfach Zeit für uns selbst nehmen und das tun, was uns am Herzen liegt.

Wie bist du zu deiner Berufung als Coach gekommen?

Ich nenne mich selbst nicht Coach, dafür bin ich zu direktiv und dominant. Ich bin eher ein Trainer, verbunden mit einer Vorbildfunktion, und aus dieser Haltung habe ich den Mind Fitness Club gegründet, einen (virtuellen) Ort an dem man seine seelische Fitness trainieren kann.

Vorher war ich 15 Jahre Beraterin, Projektmanagerin und Führungskraft. In ca. 25 Ländern dieser Welt war ich unterwegs, um etwas zu bewegen und von zahlreichen tollen Menschen zu lernen.

Gibt es einen Satz, der dein Leben stark beeinflusst hat?

“Man lebt, um sich auszudrücken, und indem man es tut, bereichert man die Welt” von Henry Miller. Dieser Satz hat mir sehr geholfen, zu akzeptieren, dass es OK ist, Außenseiter zu sein, der nicht in die “Normalität” passt, und dass es meine Bestimmung ist, zu sein wie ich bin und dadurch die Welt zu bereichern :)

Was bringt Dich zum Lachen?

Meine Kinder, Versprecher und Wortkreationen, das Lachen anderer Menschen, Komödien und Kitzeln.

Welche Gedanken kommen dir bei den Worten von Joseph Campbell? “Die wichtige Frage ist die, ob du zu dem, was du vorhast, ein herzhaftes Ja sagen kannst.”

Die Frage sollte man sich an die Wohnungstür und Kühlschrank kleben. In einer Welt, in der wir uns alle auf unsere Stärken und unsere Neigungen besinnen würden, würden wir viel weniger nutzlose Produkte erzeugen, von selbst nachhaltiger handeln und mit viel weniger Aufwand glücklicher sein. Ich mag den Satz!

Was ist dir im Leben wichtig?

Frei zu sein, wer ich bin und die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen.

petranovskaja_signatur

P.S. Dieser Blogbeitrag nimmt teil an der Blogparade hier: http://www.fuereinebesserewelt.info/glaube-hoffnung-zuversicht/

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