Wie verändere ich ein System?
Als Kind hätte ich in der Sowjetunion lernen sollen, dass das gar nicht geht, weil das System größer und mächtiger ist, und das sah ich an den vielen teilweise frustrierenden Versuchen meiner Eltern, etwas zu bewirken indem sie verbotene Gedichte lasen und heimlich Beatles hörten.
Doch einmal Rebell, immer Rebell. Ich habe nicht gelernt, mich zu ergeben.
Stattdessen lernte ich, was Hingabe ist und wie anders sich das Leben anfühlt, wenn ich meine Ansichten behalte, jedoch meine Wege, zu wirken, bewusst wähle.
Und ich lerne gerade: Ein System kann ich verändern, indem ich den Zeichen der Zeit folge und dort nur solche bewusst anschaue – und somit mit meiner Energie füttere – die es wert sind.
- Kapitalismus ist dabei, abzudanken.
- Patriarchat bröckelt an so vielen Stellen, dass es ein Wunder ist, dass wir diesem System noch folgen. Obwohl, warte mal. Es besteht vielleicht nur deswegen, weil wir noch nichts anderes parat haben als Ersatz – und das Universum nun mal keine Leere mag?
OK, dann lass uns einfach und in Ruhe etwas Neues und etwas Schönes bauen. Etwas, das dem Motto „Future is feminine“ folgt – und damit weit weg vom Feminismus im klassischen Sinne ist. Sondern näher an einem Wertewandel, der längst spürbar ist – in Führung, Wirtschaft, Selbstverständnis.
- Sensibilität.
- Vulnerabilität.
- Hingabe.
- Leichtigkeit.
Feminine Art zu arbeiten hat nichts mit Leistungsdruck und Überwindung zu tun.
Das Wasser kämpft nicht mit dem Felsen. Das Wasser fließt um den Felsen herum.
Feminine Qualitäten sind nicht weichgespült – sie sind weitsichtig. Sie handeln nicht impulsiv, sondern intuitiv. Sie orientieren sich nicht an Disziplin, sondern an Zyklen. Sie machen keine Deals – sie bauen Beziehung. Ich glaube, dass Wandel genau hier beginnt: Nicht durch Gewalt oder Disruption. Sondern durch einen sanften Shift der Aufmerksamkeit.
- Zyklisch denken statt linear.
- Zum Wohle aller statt für Gewinnmaximierung.
- Intuitiv statt reaktiv.
Ein System wandelt sich, wenn genug Menschen aufhören, das Alte zu füttern – und beginnen, dem Neuen Resonanz zu schenken.
Future is feminine ist kein Schlachtruf. Es ist eine Einladung.
- Nicht gegen das Alte kämpfen – das Neue stärken.
- Nicht härter werden – sondern weicher und hingebungsvoller.
- Nicht mehr Druck – sondern mehr Präsenz.
Wie veränderst du ein System? Und wie ist unsere Zukunft aus deiner Sicht? Wie immer freue ich mich über laut ausgesprochene Gedanken und Fragezeichen genauso wie über stilles Lesen und Mitdenken.
Ich bin Nadja Petranovskaja. Seit 1997 bin ich in der internationalen Wirtschaft unterwegs, hauptsächlich in den Männerdomänen (IT, Banking, Automotive, Ingeneurswesen). Ich liebe die Zukunft und befinde mich oft dort, und von dort bringe ich dir in meinem Newsletter gern Erkenntnisse und Inspiration. Mein Geld verdiene ich mit unkonventioneller Beratung, frechen Moderationsmethoden und online Produkten. Ich schreibe Bücher und Artikel genauso gerne wie Briefe auf Papier. Und ich esse für mein Leben gern Kuchen, was man mir nicht ansieht.

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