Tango tanzen mag zwar auf den ersten Blick wie eine simple Freizeitaktivität aussehen, aber es steckt weit mehr dahinter. Es kann uns nicht nur körperlich, sondern auch geistig und emotional bereichern. In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir drei Lektionen teilen, die ich aus meinem jahrelangen Tango-Erlebnis gelernt habe. Und ja, ich tanze Tango bereits seit über 20 Jahren.
Folge der Musik, go with the flow
Die erste Lektion ist das Folgen der Musik. Die Musik beim Tango ist das Herzstück, sie ist der Puls, der das Paar führt. Indem wir uns auf den Klang und den Rhythmus einlassen, werden wir in eine tiefere Ebene des Tanzes eingeführt. Wir können uns treiben lassen, unseren Körper dem Rhythmus anpassen und uns vollständig auf den Moment einlassen. Und obwohl es im allgemeinen üblich ist, dass der Mann führt und die Frau folgt, ist es im Tango anders. Die Musik führt, das Paar folgt.
Wenn wir dies auf unser tägliches Leben übertragen, können wir lernen, der heutigen, verrückten Zeit zu folgen und den Rhythmus dieser Zeit zu tanzen – uns auf Veränderungen einzustellen und uns mit der Welt um uns herum zu verbinden. I love it!
Führen und Folgen, ein Wechselspiel
Die zweite Lektion ist die Kunst des Führens und Folgens. Wie eben erwähnt, ist es nicht der Mann, der führt, und auch die Frau hat Möglichkeiten, ihr Ding zu machen. Wenn ich bei einem Tanzpartner keine Lust habe, bestimmte Bewegungen zu betonen oder das Bein mit meinem Schuh zu berühren, dann ist das so. Der Tanz ist eine Kommunikation, ein Gespräch, eine Unterhaltung darüber, wie der Tag war oder was als nächstes kommen kann. Der Schlüssel zum Spaß liegt im Vertrauen und darin, sich auf das, was ist, einzulassen.
Im Alltag kann diese Lektion uns helfen, bessere Zuhörer zu werden: was brauche ich? Wie fühle ich mich gerade? Habe ich Lust, der Musik und meinem Tanzpartner zuzuhören? Habe ich Lust, etwas aktiver zu sein oder möchte ich mich nur fallen lassen und erlebend as dann passiert? Es entstehen so sehr komplexe Beziehungen mit mir und den anderen in nur ein paar Minuten.
Loslassen
Die dritte Lektion ist die Kunst des Loslassens. Es geht beim Tango nicht umPefektion und Gewinnen, schließlich ist das Ganze keine Fernsehshow. Der Musik, so sehnsüchtig wie leichtsinnig, erfordert, dass wir uns vollständig auf den Moment einlassen, uns entspannen und dem Herzen zuhören. Indem wir lernen, uns von unseren Sorgen und Bedenken zu lösen, können wir im Alltag Stress abbauen und uns auf das Wesentliche konzentrieren.
Und ja, es ist leichter gesagt als getan. Immer dann, wenn ich mich dem Tanzen hingebe, ohne Kontrolle behalten zu wollen und ohne nachzudenken, ist auch die Geschicktheit des Tanzpartners überbewertet. Es ist zwar nicht möglich, den Tanzspaß im Tango allein zu haben, aber es ist aus meiner Sicht möglich, mit jungen wir alten und mit erfahrenen wie mit unerfahrenen Tanzpartnern in den Flow zu kommen.
Insgesamt hat Tango mir viel gegeben und mich gelehrt, dass das Leben nicht immer rational und planbar sein muss. Wir sollten uns öfter auf unsere Intuition und unsere Emotionen verlassen und uns von der Musik des Lebens leiten lassen. Wenn wir lernen, uns auf das zu konzentrieren, was im Moment vor uns liegt, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen. Klingt cheesy, ist aber ernst gemeint.
Das Leben ist schön.
8/49 💃🏻🌹
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