Ein liebevoller, wiederkehrender Weckruf an das Leben in dir
Neulich las ich wieder diesen einen Satz, der mich schon vor Jahren tief berührt hat:
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
(Adorno)
Dieser Satz kehrt immer wieder in mein Leben zurück, als eine Art Gong-Schlag, der mich wohl daran erinnert, dass ich es immer noch versuche – das Leben zu leben, das nicht meins ist. Ich fühle die Dissonanz nämlich ganz genau, wenn sie da ist – und mein Körper lügt nicht, selbst wenn mein schlauer Kopf versucht, Argumente aufzulisten. Wenn ich meinem Körper nicht zuhöre, wird dieser eine Gedanke in meinem Kopf immer lauter:
Etwas passt nicht.
Doch was bedeutet das konkret?
Wer entscheidet, ob dein Leben „richtig“ ist?
Spoiler: nur du allein, niemand sonst.
Egal, was Experten sagen. Egal, was gerade der Trend zu sein scheint. Egal, was die meisten Klicks und Likes bringt.
Die Frage, ob dein Leben richtig ist, kann dir niemand abnehmen.
Du allein spürst, ob du da bist, wo dein Herz zu Hause ist.
Und trotzdem sind wir oft so weit weg von diesem Gefühl.
Warum?
Bei mir ist es mein Kopf, der gut darin geworden ist, mich zu überreden. Mir einzureden, dass es „halt so ist“ oder „nicht anders geht“.
Und je öfter ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto deutlicher sehe ich: wir haben nie gelernt, uns zu fragen:
Was will ich wirklich?
Die 24-Stunden-Frage
Stell dir vor, du hättest nur noch einen Tag zu leben.
Nicht als Schockmoment. Sondern als Einladung zur Klarheit.
Was würdest du tun? Nur für dich?
Was bringt dich zum Leuchten?
Was bringt dich zu dir?
Wie wäre es, wenn du jetzt gleich, wenn du mit dem Lesen hier fertig bist, aufstehst und genau das tust, was dir eben in den Sinn gekommen ist? Was ist es, das du in den 24 Stunden deines Lebens unbedingt machen wollen würdest? Ich wette, das ist etwas Sinnliches. Erlebnis, Geruch, Salz der Tränen, lautes Lachen, Blick in die Natur, Lieblingsspeise…
Und falls du sofort (wetten, dass?) Ausreden im Kopf hast – „jetzt ist nicht der richtige Moment“, „ich müsste erst noch…“ – dann schreib diese Ausreden auf. Mit großen deutlichen Buchstaben. Nicht als Beweis, dass du nicht kannst. Sondern als Startpunkt. Daraus kannst du dein nächstes Projekt machen. Dort steht geschrieben dein eigener innerer Widerstand, liebevoll verpackt in Worten, die dich herausfordern wollen.
Warum wir oft wissen, was wir nicht wollen – aber nicht, was wir wollen
Ich habe diese Frage schon vielen gestellt: Was macht dich wirklich glücklich?
Die Antworten sind oft zögerlich. Oder ausweichend.
Aber wenn ich frage: Was willst du auf keinen Fall mehr?
Dann sprudelt es plötzlich.
Wir sind Meister im Vermeiden – und Anfänger im Erschaffen.
Es ist leichter für uns zu wissen, was falsch ist, als zu visualisieren, wie unser idealer Tag abläuft – und dieses Bild für eine Stunde in unserem Kopf zu behalten. Die Probleme haben dagegen permanent unsere Aufmerksamkeit.
Möchtest du hilfreiche Tipps für die Visualisierung? Ich habe ein tolles, wunderschön gestaltetes Arbeitsbuch dazu mit sehr guten Fragen und einer 7-Tage Challenge ;) Erhältlich beim Klick auf diesen Link.
Watzlawick hat das sehr treffend formuliert: Wir Menschen, nehmen lieber das bekannte Unglück, als das unbekannte Glück. Sich selbst zu sabotieren scheint mancherorts sogar en vogue zu sein. Wann immer ich mit meinen bohrenden Fragen komme, sprudeln die Ausreden, und alle nicken mit. Die Meetings. Die Stromkosten.
Würden wir über das Gleiche sprechen, wenn wir nur noch 24 Stunden zu leben hätten?
Tun ist heilsamer als Denken
Es gibt einen Punkt, an dem kein weiterer Gedanke mehr hilft.
Dann braucht es Bewegung.
Einen Schritt. Eine Entscheidung. Ein JA.
Nicht perfekt. Nicht endgültig. Nur ehrlich.
Wie das Pareto-Prinzip so schön andeutet:
Mit 20 % Einsatz können wir oft 80 % Veränderung bewirken.
Was wäre, wenn du heute einfach 10 % mehr du selbst wärst?
10 % mutiger, 10 % klarer, 10 % lebendiger?
Was wäre, wenn du heute 10% mehr Zeit verwendest für das, was dir wirklich wichtig ist?
Stelle es dir nur vor. Halte diese Vorstellung in deinem schlauen Gehirn für eine Minute fest. Morgen versuche es mit 66 Sekunden, danach jeweils 10% mehr Zeit. Irgendwann kannst du dir dieses Bild komplette drei Minuten vorstellen, während du die Zähne putzt. Ist nämlich eine meiner Lieblingsübungen.
Was würdest du tun – nur für dich?
Vielleicht überrascht dich die Antwort.
Vielleicht beginnt damit etwas Neues.
Und vielleicht ist das der Moment, in dem du spürst:
Hier bin ich richtig. In meinem Leben. Mit mir.
Was wolltest du nochmal tun, wenn du mit dem Lesen hier fertig bist? Bitte geh und tue es.
Danke

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