Neulich war ich bei meinem Chiropraktiker, und dieser heißt Knut. Ich bin dem Knut enorm dankbar für unsere Gespräche. Bei unserem ersten Termin hat er, noch bevor ich erzählen konnte, wo es bei mir im Rücken weh tut, mir ein paar Griffe aus dem Aikido beigebracht, damit ich mich im Zweifelsfall gegen böse Menschen verteidigen kann. Spannend fand ich das, weil ich noch nie darüber nachdachte, dass es eines Tages notwendig sein würde.
Der Effekt, der daraus resultierte, ist jedoch enorm. Jedes Mal, wenn ich spät abends unterwegs reise, wo ich ja sowieso schon ruhig und im Vertrauen bin, denn: wer soll bitte MIR was antun wollen? – da kommt nun noch eine zusätzliche Sicherheit hinzu. Weil ich weiß, dass ich im Zweifelsfall tatsächlich für mich kämpfen kann.
Wichtig und nicht dringend
Der Eisenhower würde solches Wissen unter “Wichtig und nicht dringend” verorten, und zurecht sagen, dass es zu spät sein kann, wenn etwas aus dieser Kategorie dringend wird. Obwohl, eine witzige Vorstellung, wenn man nachts einem Angreifer sagt: Warten Sie bitte kurz, ich recherchiere, wie ich mich effektiv verteidigen kann.
Und so brachte mich Knut nicht nur chiropraktisch in Ordnung, sondern auch auf den Gedanken, dass es mehr Sachen geben könnte, die ich regeln sollte. Vorsorgetermine, Testament und … Vergebung.
Ich möchte nämlich einer Person vergeben, die mir mit ihrem Verhalten eine Lektion aufgegeben hat, und es funktioniert noch nicht. Gerne möchte ich diesen Punkt von meiner Liste streichen, bevor diese Gedanken so grau wie eine dunkle Wolke werden.
Und dann, dann kann ich wirklich hüpfend und federleicht losmarschieren und laut vor mir her rufen:
Es geht mir gut, Knut!
Wie geht es dir?
(und antworte auf diese Frage bitte nicht im Sitzen… ;-))
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